Sophie Meuresch hat als Grundlage ihrer Erforschung von Strukturbeziehungen mit fotografischen Mitteln eine Dualität aus zwei Modellen konstruiert - aus den Porträts von Dorien und aus einem Holzmodell mit Wellenstrukturen.
Ihre Arbeit besteht aus einer Reihe mit sieben hochformatigen Fotografien im Format 51 x 35 cm. Vier Bilder sind digitale C-Prints und zeigen abstrakte Abtreppungen und Verschachtelungen. Bei genauem Betrachten wird die Holzstruktur des Materials deutlich und sogar kleinste Partikel sind zu erkennen. Die anderen drei analogen Bilder zeigen eine junge Frau auf einem Ledersofa. Dorien schaut direkt in die Kamera, wobei sich der Standort und die Perspektive der Fotografin von Bild zu Bild leicht verändert.
Die Rippen-Struktur und Falten von Doriens T-Shirt finden ihre formalen Entsprechungen in den Strukturen des Holz-Models. Ihre Haare und die Umgebung greifen die schwungvolle Oberflächengestaltung des Holzmodels auf. Eins antwortet auf das andere.
.
Was zur Ansicht kommt, sind Erkenntniskonstrukte von Sophie Meureschs Vorstellungen einer beweglichen Situation der Beobachtung und Bilderzeugung. Sie reflektiert die Geste des Fotografierens, die Strukturähnlichkeiten und die Unschärferelation bei der Betrachtung einer Sache bzw. der Annäherung der Fotografin an das Subjekt bzw. Objekt ihrer Wahl.
Welt ist, was wir uns unter ihr vorstellen. Aus der Verkettung diverser stillgestellter Einzelbilder gelingt Sophie Meuresch der Verweis darauf, dass unser Sein nur ein sich selbst bewegendes Sein sein kann